Ein Reisebericht unserer Präsidentin Sandra Scheuren
Der nächste Tag fing mit dem Besuch des Automobil-Museums in Reims an. Selbst für diejenigen, die sich nicht unbedingt als Autonarren bezeichnen würden, war die Ausdehnung und Vielfalt dieser bedeutenden Sammlung ein wahrer Augenöffner. Der wunderschöne französische „Scar“ vom Jahre 1908, ein nobler englischer Rolls Royce (1939), ein kraftstrotzender amerikanischer Cadillac (ebenfalls 1939), oder, vielleicht schönster von allen, der Citroen SM mit Maserati-Motor von 1970, ließen auch bei mancher Dame das Herz höherschlagen.
Die Tagestour setzte sich mit dem Besuch einer weiteren interessanten Stadt, Châlons-en- Champagne, fort. Nach einigem Suchen war der Busparkplatz gefunden, und alle setzten sich in Bewegung, die Umgebung auf eigene Faust zu erkunden sowie eine Kleinigkeit zu Mittag zu essen, wozu Châlons reichlich Gelegenheit bot, zum Beispiel auf dem Place de la République. Das weiterhin schöne Wetter machte es möglich, auch ohne Mantel oder Jacke dort draußen zu sitzen, die Welt vorbeiziehen zu lassen und die vielen Fachwerkhäuser zu bewundern. Es blieb aber auch genügend Zeit, die Kathedrale St.-Etienne und/oder die Kirche Notre-Dame-en-Vaux aufzusuchen, um nur zwei der bedeutenden romanisch-gotischen Denkmäler der Stadt zu nennen.
Das Nachmittagsprogramm schloss mit dem Besuch der Basilika Notre-Dame-de-I’Epine, nur 8 km östlich von Châlons gelegen. Diese große Wallfahrtskirche der Hochgotik (1406 – 1527 entstanden) greift in ihrer Architektur einige Elemente der Kathedrale von Reims wieder auf, vor allem in der Westfassade unterhalb der Türme, aber es sind die vielen, oft grotesken Wasserspeier, die das äußere Bild der Kirche am meisten prägen. Der Name l’Epine (= Dorn oder hier Dornbusch) geht auf die alttestamentarische Erzählung zurück, wie Moses Gott in einem brennenden Dornbusch begegnet und den Auftrag erhält, sein Volk aus ägyptischer Gefangenschaft zu führen. Das Thema war im 15. Jahrhundert in vielen Kunstwerken beliebt, und soll der Legende nach zum Bau der Basilika geführt haben, als Hirten an dieser Stelle eine Statue der Muttergottes in einem brennenden Dornbusch stehend entdeckt hätten.
Fortsetzung folgt …